Häufige Formate

Systemische Strukturaufstellungen bieten eine Vielzahl von Formaten für unterschiedliche Anwendungsgebiete an. Wir zeigen Ihnen hier eine kleine Auswahl aus dem weiten Land der Strukturaufstellungsarbeit:

Das Tetralemma

Die Tetralemmaaufstellung ist eine der bekanntesten und faszinierendsten Entwicklungen von Insa Sparrer und Matthias Varga von Kibéd. Sie dient der Entscheidungsfindung, der Vereinigung von Gegensätzen, der Klärung von Standpunkten, der Überprüfung von Werten, der Aufhebung von Blockaden, der Sichtbarmachung von Übersehenem usw. Sie kann sowohl in Organisationen als auch im persönlichen und kreativen Bereich sehr gut eingesetzt werden.

Die ersten beiden Positionen des Tetralemmas sind uns allen sehr vertraut. Wir sehen zwei Handlungsalternativen, die es uns schwer machen, eine Entscheidung zu treffen, in einer direkten Übersetzung als Bild: Das Eine, das gegenüber von Das Andere steht, ist zunächst die Version mit Tunnelblick. Es scheint keinen Ausweg zu geben. Auf die Idee, dass es vielleicht eine gute Verbindung, also eine Position Beides geben könnte, bin ich noch nicht gekommen. Vielleicht stellt sich aber auch bei näherer Betrachtung heraus, dass es um etwas ganz Anderes geht, also um Keines von Beidem. Bei dieser Position, die gegenüber von Beides steht, tauchen dann häufig persönliche Themen auf.

Im Tetralemma − das eigentlich mit seinem vollständigen Namen das negierte Tetralemma heißt − gibt es auch ein Element des Querdenkens, der Überraschung, des Humors, der übergeordneten Möglichkeiten die fünfte Position. Ihrer Natur entsprechend darf sie sich in der Aufstellung frei bewegen und ist daher eigentlich eine Nichtposition.

Das klare Schema des Tetralemmas erleichtert einerseits schrittweise den Entscheidungsweg, andererseits werden alle logischen Gedanken und Abfolgen wieder bewusst aufgehoben (und selbst dies nicht und auch das nicht…) und damit von der Gefahr des Scheuklappendenkens befreit. Wir werden durch dieses starke Querdenken dabei unterstützt unseren Dilemma-Tunnelblick aufzugeben und gelangen leichter zu bisher übersehenen, kreativen Lösungen.

Die Teile der Tetralemmaaufstellung :
– Das Eine
– Das Andere
– Beides
– Keines von Beidem
– Der Fokus
– Die fünfte Position (ein freies Element)

Gekürzt aus „Basics der Systemischen Strukturaufstellungen“, Kösel Verlag

Die Problemaufstellung

Die Problemaufstellung zeigt uns das Innenleben eines Problems sehr deutlich. Wir sehen im Bild alle wichtigen „Zutaten“, die es braucht, damit es überhaupt entstehen kann. Dieses Format eignet sich daher auch ausgezeichnet als Gesprächsform für Arbeitsfelder, in denen vielleicht zunächst gar nicht aufgestellt werden kann oder soll. Alleine schon die Beleuchtung der Teile der Problemaufstellung, durch die wir eine klare „Choreographie“ des Problems erkennen, kann z.B. bei der Beratung in Organisationen schon gute Ideen zur Lösung mit sich bringen. Manchmal stellt sich auch heraus, dass Hindernisse verschwinden, wenn wir unsere Sichtweise darauf verändern.

Manchmal führt die Beschäftigung mit der Entstehung des Problems und das Verständnis dafür, wofür es gut war, dass es bisher da war, zu erstaunlichen Freundschaften mit den ehemaligen Hindernissen.

In diesem Sinne ist auch das Vorgehen bei einer Problemaufstellung lösungsfokussiert. Wir sehen Hindernisse, die zunächst meist als Schutzwall dienen und dann zu Ressourcen werden und entdecken häufig auch die Kostbarkeit eines bisher vielleicht noch nicht entdeckten Gewinns aus der Problemsituation.

Die Teile der Problemaufstellung:
– der Fokus
– das Ziel
– die Hindernisse (später oft Schutzwälle oder Helfer)
– die Ressourcen
– der (oft verdeckte) Gewinn
– die zukünftige Aufgabe

Gekürzt aus „Basics der Systemischen Strukturaufstellungen“, Kösel Verlag

Die Glaubenspolaritätenaufstellung

Als Inspiration für diese Form diente Insa Sparrer und Matthias Varga.v.Kibéd. ein Einteilungsschema aus der Religionsphilosophie von Frithjof Schuon. Der wiederum verwendete die Einteilung von Yoga-Formen, die sich in der Betonung ihrer Schulungsaspekte unterschieden: Der Bhakti-Aspekt betonte mehr die Liebe, das Mitgefühl und das Vertrauen, der Jnana- Aspekt die Erkenntnis, das Wissen und die Einsicht, der Karma-Aspekt die Ordnung, die Verantwortung die Handlung.

Die Glaubenspolaritätenaufstellung dient der Überprüfung von Werten und der Modifizierung von Glaubenssätzen. In jedem System sollten idealer weise alle drei Qualitäten ausgewogen vorhanden sein. Wird ein Aspekt stark vernachlässigt, entstehen meist langfristig durch die Unausgewogenheit Schwierigkeiten, gleichgültig ob es sich um Unternehmen, Familien, Staaten, Religionsgemeinschaften usw. handelt.

Da alle Aspekte gleich wertvoll sind, haben Insa Sparrer und Matthias Varga von Kibéd sie in ihrem Aufstellungsformat in einem gleichseitigen Dreieck angeordnet und als Pole der Liebe, der Ordnung und der Erkenntnis bezeichnet.

Die drei Pole können als Wortfelder verstanden werden, das heißt, der Rufname dieser grundsätzlichen Qualitäten richtet sich nach dem Kontext in dem sie verwendet werden. Während als Rufname im Familienkontext Liebe, Ordnung und Erkenntnis meist ohne Mühe akzeptiert wird, könnte es in einem Unternehmen wichtig sein, dass aus den jeweiligen Wortfeldern z.B. Vertrauen, Struktur und Wissen gewählt werden.

Zur Unterstützung für den Prozess gibt es, so wie im Tetralemma auch in der Glaubenspolaritätenaufstellung ein freies Element, nämlich die Weisheit (sophia). Sie unterstützt den Prozess und agiert manchmal wie eine zweite Leiterin der Strukturaufstellung.

Die Teile der Glaubenspolaritätenaufstellung GPA
– Fokus
– Pol der Liebe (oder Vertrauen usw.)
– Pol der Ordnung (oder Struktur usw.)
– Pol der Erkenntnis (oder Wissen usw.)
– Weisheit

Gekürzt aus „Basics der Systemischen Strukturaufstellungen“, Kösel Verlag

Die Lösungsaufstellung

Systemische Strukturaufstellungen sind stark lösungsfokussiert und folgen in vielen Aspekten der Schule von Milwaukee, die von Steve de Shazer und Insoo Kim Berg gegründet wurde (solution focused Therapie SFT). Die beiden vertraten die Auffassung, dass Problem und Lösung im Prinzip voneinander unabhängig sind. Um eine Lösung zu finden, müssen wir daher als BeraterInnen den Inhalt des Problems nicht kennen. In ihren Beratungen fragten Steve de Shazer und Insoo Kim Berg also daher niemals nach Schwierigkeiten, sondern suchten nach Ausnahmen, erforschten mit Ihren KlientInnen noch unentdeckte Ressourcen und arbeiteten mit der Wunderfrage (siehe unten).

Dieser radikale Ansatz verneint das Problem also nicht, er schlägt nur einen anderen Zugang vor, bei dem sich bei unseren KlientInnen die Sicht auf die Welt verändert und damit andere Denkmuster und andere Handlungen möglich werden.
Gleichzeitig eignet sich das lösungsfokussierte Vorgehen gut, um klare Ziele zu kreieren. „Woran würden Sie merken, dass sich das Thema, mit dem Sie hergekommen sind, gelöst hat?“, ist eine der nützlichsten Fragen bei jeder Beratung. Auf diese Weise erreichen wir meistens schon im Vorfeld ziemlich genaue Zielvorstellungen und Ideen über einen ressourcenreicheren Zustand.

Das lösungsorientierte Vorgehen der Schule von Milwaukee ergänzt sich mit der Sichtweise der Systemischen Strukturaufstellungen, wonach wir unsere Welt immer selbst konstruieren und damit auch die Möglichkeiten haben uns bewusst Lösungen zu zuwenden. 

DIE WUNDERFRAGE
ist Teil der lösungsfokussierten Beratung der Schule von Milwaukee. Wir erfahren durch sie was unsere KlientInnen wirklich wollen, wenn Sie darauf vertrauen, dass „wunderbare“ Lösungen möglich sind. Sie ist eigentlich auch keine Frage, sondern ein Prozess, durch den wir unsere KlientInnen führen, eine Reise in eine Zukunft die zur Gegenwart wird, indem das Wunder als realer Seins Zustand erlebt werden kann. Wir erfahren, wie sich das Leben verändert, wenn das Problem gelöst ist.
Die Wunderfrage wird daher immer in den Alltag eingebettet, damit das Wunder nicht zu etwas Unerreichbarem, Abgehobenen wird, das zwar während der Beratung existiert, dann aber wieder verschwindet. 

Die Lösungsaufstellung ist also eine direkte Übersetzung des SFT (solution focused therapie) in eine Systemische Strukturaufstellung. Hier wurden von Insa Sparrer die stärksten Vorteile der beiden Methoden, nämlich die bildliche Darstellung von Problemen, gekoppelt mit einer gezielten Lösungsfokussierung, vereint und zu einem geglückten Miteinander verwoben. 

Das Forschungsprojekt in Richtung Lösung bedingt ein Vorgespräch, in dem nicht nur das Ziel, sondern auch die Ausnahmen zum Problem, definiert werden. Das heißt, dass wir immer auch fragen, ob es schon einmal besser, leichter oder anders war. 

Wir können mit dieser Aufstellungsform:
# Lösungen für die GEGENWART erkennen – z.B. günstige Handlungsalternativen, nächste Schritte, Ressourcen die schon da sind usw.
# Lösungen für die VERGANGENHEIT finden – z.B. Einbeziehung eines ausgeschlossenen Mitglieds des Unternehmens oder der Familie, Versöhnung mit schwierigen Ereignissen, Ressourcen die es schon einmal gab, Fähigkeiten, die früher schon erworben wurden usw. 
# Lösungen für die ZUKUNFT erleben – z.B.  die Erfahrung des Zustands, wenn das Ziel erreicht ist. 

Meistens gelingt es, dass unsere KlientInnen spätestens bei der Frage nach dem Wunder ihre Haltung aus der Problemorientierung in einen hoffnungsvolleren Zustand verändern können.

Die Teile der Lösungsaufstellung:
– der Fokus
– das Ziel
– die Ausnahmen  (zum Problem)
– das Wunder und der Kontext des Wunders (also die Umgebung, wer oder was nimmt auf das Wunder Einfluss)

Gekürzt aus „Basics der Systemischen Strukturaufstellungen“, Kösel Verlag

Die Aufstellung des ausgeblendeten Themas

Die Aufstellung des ausgeblendeten Themas ist eine wunderbar knappe Form, die uns ermöglicht in ganz kurzer Zeit zur Essenz zu gelangen. Sie bietet dem, worum es in einem System unter der offiziellen Ebene auch noch geht, die Möglichkeit, ins Scheinwerferlicht zu gelangen.

Hier treffen wir also eine bewusste Wahl, uns diesen Themen zu widmen. Unsere KundInnen entdecken dabei hinter dem sogenannten „offiziellen Thema“ etwas, worum es vielleicht auch noch gehen könnte. 

DAS OFFIZIELLE THEMA
hat meistens einen Rufnamen, den unsere KundInnen ihm geben. Es kann ein Ziel sein, z.B. die erfolgreich abgeschlossene Reifeprüfung, oder eine körperliche Beschwerde, wie z.B. mein Knieschmerz oder der Grenzkonflikt mit dem Nachbarn usw. Das Anforderungsprofil für dieses Systemelement ist denkbar einfach: Es sollte etwas sein, wo unsere KundInnen interessiert sind, sich mit den Hintergründen zu beschäftigen.

DAS AUSGEBLENDETE THEMA
bleibt abstrakt. In dem Moment, in dem es einen persönlichen Rufnamen hat, ist es nicht mehr aus dem System ausgeblendet.

Weder unsere KundInnen, noch wir als GastgeberInnen, müssen wissen, was das, worum es hier vielleicht auch noch geht, für eine inhaltliche Bedeutung hat. Häufig wird unseren KundInnen klar, was sie hier im Bild sehen. Wir lassen uns jedenfalls nicht auf Deutungen ein, denn wichtig ist nur, dass ein Prozess geschieht, nicht dass wir die Inhalte des Prozesses kennen müssen. Aber selbst wenn die Figur des ausgeblendeten Themas rätselhaft bleibt und unsere KundInnen sich Deutungen von uns wünschen, betätigen wir uns nicht als Orakel. Mit dem Satz: „Und wenn es wichtig für Dich ist, wird dieses Wissen zu Dir kommen…zur rechten Zeit“, geben wir die Information, dass das Unbewusste für den passenden Umgang mit diesem Thema sorgen wird. In jedem Fall kommt Deutung, wenn überhaupt, immer nur von unseren KundInnen. „Ach ja, jetzt weiß ich es wieder, das ist mein ……und ich hatte so lange vergessen, dass das wichtig ist…..“

Die Teile der Aufstellung des ausgeblendeten Themas:
– Der Fokus
– Das offizielle Thema
– Das ausgeblendete Thema (das worum es hier vielleicht auch noch geht) 

Häufig fühlen sich zunächst alle drei Teile oder zumindest ein Systemelement nicht wohl. Als ersten Schritt stellen wir alle RepräsentantInnen so, dass sie einander sehen können. Anschließend geht es meist um Prozessarbeit, wie Würdigung, Abgrenzung, Einbeziehung, Rückgabe usw. Wenn Systemelemente Veränderungswünsche äußern, dann geben wir ihnen dann nach, wenn wir vermuten, dass sie zu einer Verbesserung führen.

Gekürzt aus „Basics der Systemischen Strukturaufstellungen“, Kösel Verlag

Familienstrukturaufstellung

Familienstrukturaufstellungen haben sich als Überbegriff für die Arbeit mit SySt im persönlichen und familiären Bereich etabliert und umfassen ein breites Spektrum von Anwendungsbereichen und Methoden für unterschiedliche Fragestellungen.

Sie geben uns die Möglichkeit, Schwierigkeiten, die sich aus den Interaktionen zwischen Familienmitgliedern ergeben, zu klären, und damit bisher ungenützte Ressourcen zu entdecken. Häufig geht es dabei um die Rückgabe alter Lasten, um ungünstige Loyalitäten und um die Einbeziehung von ausgeschlossenen Personen und Themen. In jedem Fall wird das Familiensystem in Bezug auf das Anliegen der KlientInnen aufgestellt. Das Ziel ist immer ein ressourcenreicherer Zustand, die Förderung von stärkenden, heilsamen Aspekten. Diese Stärkung kann aus Sicht der Systemischen Strukturaufstellung auch dann erreicht werden, wenn wir darauf verzichten, die schwere Geschichte von mehreren Generationen im Detail aufzuarbeiten. In diesem Sinne ist es auch legitim, an manchen Stellen einfach „Wurzeln und Quellen“ im Hintergrund aufzustellen, anstelle von explizit genannten Ahnen.

Auch hier gilt, wie für alle anderen Strukturaufstellungen: Das, was wir im Bild sehen, ist nicht die objektive Wahrheit über das jeweilige Familiensystem, sondern wir erleben Aspekte und Sichtweisen von „Wirklichkeit“ aus den Erzählungen – und damit aus der Perspektive – unserer KlientInnen. So können wir nie klären, ob etwas so oder so verlief, sondern nur Möglichkeiten aus dem inneren Bild unserer KlientInnen aufzeigen.

Die Methodenvielfalt und eine klare Grammatik ermöglichen uns, „maßgeschneiderte“ Aufstellungsformate für das jeweilige Anliegen einzusetzen. Ob es sich um ein Entscheidungsdilemma mit familiären Loyalitäten, dem Wunsch nach mehr Erfolg oder eine Familiengeschichte, die sich „auf den Magen schlägt“, handelt, der passende Zugang kann gemeinsam gewählt werden. Durch diese genaue Fokussierung auf das Thema entstehen häufig „Mischungen“ mit anderen Formaten der Systemischen Strukturaufstellung.

Der größtmögliche Verzicht auf Deutungen ist eine der wichtigsten Anforderungen an eine Familienstrukturaufstellung. Sie schützt uns davor, einschränkende, falsche oder gefährliche Interpretationen eines Bildes zu machen. Wir gelangen z.B. dadurch nicht in die Versuchung eine Geliebte des Vaters in den Raum zu stellen, nur weil der Vater für ein aufgestelltes Element Begeisterung zeigt. Mit der knappen Bezeichnung das was für den Vater wichtig ist, erlauben wir, dass es sich ebenso um seine Briefmarkensammlung oder seinen Glauben handeln könnte. Die Deutung kommt, wenn überhaupt, von unseren KlientInnen. 

Der Verzicht auf Kausalität hilft uns dabei, auf Behauptungen, dass wir wissen, wie ein komplexes System wirklich funktioniert, zu verzichten. Deutungen wie: „Weil der Großvater nicht gewürdigt wurde, ist der Klient oder die Klientin depressiv, weil die Mutter emotional nicht anwesend war, ist ihre Tochter nicht liebesfähig“, sind aus Sicht der Strukturaufstellungen nicht legitim. Systeme sind niemals kausal erklärbar, weil immer mehrere Faktoren eine Rolle spielen. Zu glauben, wir wüssten, was die „objektive Wirklichkeit“ oder die eigentliche Ursache bei einem Problem ist, würde bedeuten, dass wir annehmen, dass es eine beschreibbare objektive Wirklichkeit gibt.

Gekürzt aus „Basics der Systemischen Strukturaufstellungen“, Kösel Verlag

Organisationsstrukturaufstellungen

Organisationsstrukturaufstellungen haben sich als Überbegriff für die Arbeit mit SySt im berufsbezogenen Bereich etabliert und umfassen ein breites Spektrum von Anwendungsbereichen und Methoden für unterschiedliche Fragestellungen.

Von der persönlichen Beratung in beruflichen Fragen bis zur Entwicklung eines Logos oder der Überprüfung einer Marketingstrategie sind uns keine Grenzen gesetzt. Die Vielfalt der Grundformate und eine systematische Interventionsgrammatik, unterstützen uns dabei.

Diese klaren Grundlagen der Systemischen Strukturaufstellungen ermöglichen uns, auch, ohne uns bekannte Inhalte, also vollständig verdeckt zu arbeiten und bieten so gerade im Organisationsbereich unseren KundInnen einen optimalen Schutz und hohe Diskretion.

Die Entwicklung einer zentralen Methodik zur organisationsinternen Arbeit, das heißt, dass MitarbeiterInnen des Unternehmens ohne externe RepräsentantInnen aufgestellt werden, ist eine weitere Besonderheit, die die Systemischen Strukturaufstellungen auszeichnen. 

Was macht die Systemischen Strukturaufstellungen für die Arbeit im Organisationsbereich so attraktiv?

# Die klare Grammatik und die Systematik abstrakter Formate geben dem Verfahren eine erlernbare und nachvollziehbare Gestalt, die auch eine systematische Untersuchbarkeit ermöglicht. Dies ist für Menschen im Organisationsbereich günstig, denen übliche Aufstellungsverfahren zu geheimnisvoll erscheinen. Nachvollziehbare Formate machen es für Menschen in Systemen die sehr realitätsbezogen sind, leichter, mit dem Teil zurechtzukommen, der immer noch die Frage offen lässt: „Warum funktioniert das?“ 

# „Wissensmanagement“ bleibt auch für die Zukunft von Unternehmen wichtig und dazu gehört auch das sogenannte „implizite Wissen“, das unter der Oberfläche in jeder Organisation vorhanden ist. Die Möglichkeit, dieses Wissen zu entdecken und gleichzeitig dabei so abstrakt zu arbeiten, dass ein hoher Schutz für die Beteiligten gewahrt wird, gibt uns die Chance, „hidden agendas“, richtungweisende Ideen, verschüttete Ressourcen usw. als Bilder im Raum zu sehen und damit ganz neue, kreative Wege zu gehen.

# Die Vielfalt der Formate, die SySt anbietet, um berufliche Themen zu bearbeiten, macht es möglich, von der Team- bis zur Projekt- und Produkt-entwicklung, von der Entscheidungsfindung bis zum Zusammenspiel zwischen altem und neuem Logo jedes nur erdenkliche System zu betrachten.

# Wir können auf der einen Seite die Komplexität von Organisationen berücksichtigen, auf der anderen Seite durch eine differenzierte „Bühnenbeleuchtung“ und das Zusammenfassen von RepräsentantInnen, sowenig wie möglich und soviel als notwendig, aufstellen.

# Wir können die unterschiedlichen Ziele, die es in einer Organisation gibt, (z.B.: Ziele der Organisation, Ziele der MitarbeiterInnen, Ziele der KundInnen und LieferantInnen) differenziert darzustellen und mögliche gemeinsame Nenner herauszuarbeiten.)

# Die Möglichkeit, auf der einen Seite fundierte systemische Analysen anbieten zu können und auf der anderen Seite gleichzeitig passende „Probehandlungen“ für die Realität zu kreieren, machen diese „transverbale Sprache“ besonders attraktiv.
Die Tatsache, dass auch vollständig verdeckte Aufstellungen ein hohes Maß an Information aus dem System bieten und gleichzeitig einen optimalen Schutz für die Beteiligten garantieren, ist einer der größten Vorteile von SySt im berufsbezogenen Bereich. Wir müssen z.B. nicht wissen was Das Eine oder Das Andere inhaltlich bedeutet und können eine Verbindung zu Beides herstellen, ohne zu verstehen, wie es für unsere KundInnen inhaltlich belegt wurde.

Gekürzt aus „Basics der Systemischen Strukturaufstellungen“, Kösel Verlag